Hamburg. Der Norden hat die Wirtschaftskrise endgültig überwunden. Nach Angaben des Landesamts für Statistik erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Hamburg 2010 nominal um 4,5 Prozent. Bereinigt, also nach Abzug sämtlicher Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahr, betrug das Plus noch 3,2 Prozent. Damit lag die Hansestadt fast im Bundesdurchschnitt mit Steigerungsraten von 4,2 bzw. 3,6 Prozent. Das BIP ist der wichtigste Gradmesser für die Leistung einer Volkswirtschaft. Es enthält den Wert aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen, die beispielsweise in einem Quartal oder Jahr innerhalb der Landesgrenzen produziert wurden.

"Wir haben damit gerechnet, dass Hamburg 2010 beim realen BIP leicht unter dem Bundesdurchschnitt bleiben wird. Denn der Bundeswert ist stark geprägt von den Bundesländern, die mehr Industrie als Hamburg haben. Nach der Krise in den Jahren 2008/09 hat die Industrie 2010 ihre Aufholjagd gestartet", sagt Michael Bräuninger, Leiter des Kompetenzbereichs Konjunktur beim Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), dem Abendblatt. "Wir hatten sogar einen niedrigeren Wert in Hamburg erwartet. Für 2011 gehen wir aber davon aus, dass die Stadt besser als der Bund abschneidet."

In Schleswig-Holstein betrug die Wachstumsrate 2,9 Prozent nominal und 2,3 Prozent real.