Preise legten 2010 im Schnitt um sieben Prozent zu

Hamburg. Wer in Hamburg eine Neubauwohnung kauft, muss tief in die Tasche greifen. Nach einer Studie der Maklerfirma Grossmann & Berger sind allein im vergangenen Jahr die Preise um sieben Prozent auf 4280 Euro pro Quadratmeter gestiegen. 2009 betrug der Anstieg noch sechs Prozent. Mit 18 Prozent haben die Stadtteile Eppendorf/Hoheluft den größten Anstieg zu verzeichnen, gefolgt von St. Georg mit 13,5 Prozent. Grossmann und Berger hat 21 Stadtteile mit dem höchsten Neubauaufkommen unter die Lupe genommen. Grundlage der Daten sind sämtliche Angebote - auch von anderen Maklern - im vergangenen Jahr.

Ein Grund für die Preisexplosion ist, dass 2010 mit 1024 Neubaueigentumswohnungen 843 weniger fertiggestellt wurden als im Vorjahr. Mit 599 Objekten lag die Mehrheit der neuen Wohnungen in den von Grossmann & Berger untersuchten Regionen. So ist auch in Eppendorf/Hoheluft-Ost die Knappheit an geeigneten Grundstücken und die damit einhergehende geringe Bautätigkeit bis 2009 der Grund für die Preisexplosion. Im Schnitt wurde dort ein Quadratmeter Wohnfläche für 4880 Euro angeboten. Damit ist Eppendorf für Wohnungskäufer wesentlich teurer als der benachbarte Stadtteil Eimsbüttel/Hoheluft-West, wo der Quadratmeter 3800 Euro kostete.

In Barmbek-Süd lag das durchschnittliche Preisniveau zwischen 3300 und 3500 Euro, während im westlichen Bereich an der Grenze zu Uhlenhorst und Winterhude 3700 Euro verlangt wurden. Bei einer 100 Quadratmeter großen Wohnung kommt so ein Kaufpreis von 370 000 Euro zustande. Mit 3500 bis 3700 Euro pro Quadratmeter lag der Durchschnittspreis in Alsterdorf ähnlich hoch; wenn das Grundstück in Wassernähe lag, wurden sogar 4000 Euro pro Quadratmeter verlangt. In Altona gab es ein Nord-Süd-Gefälle. Während der Quadratmeter im Nord-Bereich mit 3400 Euro zu Buche schlug, entwickelte sich der Preis in der Altstadt in Richtung 3600 Euro. In Ottensen wurden 4000 bis mehr als 6000 Euro (mit Elbblick) verlangt, im elbnahen Othmarschen auch ohne Wasserblick rund 5000 Euro.

Besonders preistreibend wirkt sich in Hamburg aus, dass ein zurückgehendes Angebot auf eine steigende Nachfrage trifft. "Viele Familien, die vor Jahren ins Umland gezogen sind, wollen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, wieder in die Stadt zurück", nennt Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümerverbandes Hamburg, einen weiteren Grund für den Preisanstieg auf dem Markt. Zu spüren ist dies auch in Harvestehude, wo vor allem Neubauprojekte mit Alsterblick zu haben sind. Der Quadratmeterpreis liegt bei durchschnittlich 8000 Euro. In St. Georg lag das Niveau im Mittel oberhalb von 4000 Euro. "Ein Sonderfall sind die Alsterlagen", sagt Frank Stolz, der bei Grossmann & Berger die Abteilung Wohnprojekte leitet. "Hier können in St. Georg trotz der Verkehrsemissionen deutlich höhere Preise erzielt werden."

Im Vergleich günstig war Eilbek/Hohenfelde mit 3400 Euro und um die 3600 in besserer Lage. Ausreißer war das Auenviertel mit 4000 Euro. In Lokstedts schönsten Lagen etwa im Zylinderviertel kostete der Quadratmeter um die 4000 Euro, ansonsten mussten dort je nach Lage 3600 bis 3800 Euro bezahlt werden. Für dieses Jahr erwartet Stolz ein Anziehen des Durchschnittspreises auf 4750 Euro pro Quadratmeter im erweiterten Hamburger Innenstadtbereich.