Dem Hersteller von Tiefkühlkost machen gestiegene Energie- und Rohstoffkosten zu schaffen

Hamburg/Bremerhaven. Selbst die heitere Kocheinlage von Vorstandschef Felix Ahlers konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Tiefkühlkosthersteller Frosta schon bessere Zeiten erlebt hat. "2010 war ein Jahr der Herausforderungen", stellte Finanzvorstand Stephan Hinrichs bei der Bilanzpressekonferenz in Hamburg klar. Erstmals seit sieben Jahren konnte das erfolgsverwöhnte Bremerhavener Unternehmen seine Umsätze nicht steigern, sondern musste einen Rückgang um 4,5 Prozent auf 393 Millionen Euro hinnehmen. Auch in den ersten Monaten des Jahres 2011 sanken die Erlöse weiter.

Grund sind nach Firmenangaben sinkende Verkaufspreise durch den massiven Wettbewerb bei Handelsmarken. Zusätzlich machen der börsennotierten Frosta AG die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zu schaffen. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis, sondern auch auf Mitarbeiter und Kunden. So sank der Gewinn vor Steuern von 17,4 Millionen Euro auf 14,2 Millionen Euro. 100 von 1600 Stellen wurden als Sparmaßnahme abgebaut, die Verbraucher müssen sich auf Preiserhöhungen bei den Tiefkühlprodukten einstellen.

Abstriche bei der Produktqualität kommen jedoch nicht infrage, um die Kosten zu senken, wie Vertriebsvorstand Hinnerk Ehlers versichert. "Theoretisch könnten wir teure, hochwertige Zutaten ersetzen. Auch mit Lebensmittelzusätzen wie Aromen und Geschmacksverstärkern lassen sich erhebliche Kosten sparen. Das werden wir aber auf keinen Fall tun." Beispiel: Der Einsatz von Margarine statt Butter würde 25 Prozent einsparen. Stattdessen setze das Unternehmen "auf die Einsicht der Verbraucher, dass Qualität ihren Preis hat".

Seit 2003 produziert Frosta nach einem selbst auferlegten Reinheitsgebot, das den Verzicht auf Zusätze wie Aromen oder Geschmacksverstärker garantiert. Die Verbraucher honorieren diesen Aufwand: Die Marke Frosta konnte im Gegensatz zu den Handelsmarken des Unternehmens nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen ihren Marktanteil auf 29 Prozent ausbauen. Der Aktienkurs, der sich im vergangenen Jahr meist parallel zum DAX entwickelt hat, brach nach der Bekanntgabe der Zahlen am Freitag um sieben Prozent auf 18 Euro ein. Der Hauptversammlung soll mit 75 Cent pro Aktie eine Dividende auf Vorjahresniveau vorgeschlagen werden.