Hamburg. Mehr als 150 Mitarbeiter der Hamburger Carlsberg-Brauerei (Holsten) gingen gestern im Rahmen eines Warnstreiks auf die Straße. Unterstützung bekamen sie von Beschäftigten der Konkurrenten Becks und Flensburger Pilsener sowie der Carlsberg-Marke Lübzer. Sie fordern mehr Geld, einen neuen Brauereitarifvertrag sowie gleichen Lohn für gleiche Arbeit. "In der Branche gibt es bereits Niedriglohngruppen", sagte Lutz Tillack, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Zudem sollen ausgelernte Mitarbeiter nach dem Willen der Arbeitgeber in den ersten drei Berufsjahren künftig in eine Lohngruppe unter der bisherigen eingestuft werden. Die Firmen argumentieren mit gestiegenen Einkaufskosten, die nicht an die Kunden weitergegeben werden können. "2004 hatten wir bei Carlsberg in Hamburg noch 800 Mitarbeiter, heute sind es 500", sagt Tillack. "Die Arbeitgeber haben genug Geld durch Ausgliederungen und Rationalisierung gespart", sagte der Betriebsratsvorsitzende Ralf Dietzsch. Die NGG fordert 5,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten in den laufenden Tarifverhandlungen 1,7 Prozent für 2011 und 2,05 Prozent ab 2012 an.