Deutsche Schiffsbank wird Bestandteil der Commerzbank

Hamburg. Die Commerzbank will ihre Schiffsfinanzierungen unter ihrem eigenen Namen zusammenfassen. Mit der Verschmelzung verschwindet die Marke Deutsche Schiffsbank, die dann nur noch für das Geschäftsfeld innerhalb des Unternehmens steht. Zuvor muss die Commerzbank jedoch noch die restlichen acht Prozent der Anteile von UniCredit übernehmen. "Wir rechnen noch in diesem Jahr damit", sagte ein Commerzbank-Sprecher gestern dem Abendblatt.

"Die Schiffsfinanzierung ist Teil unseres Kerngeschäfts. Die Integration ist der nächste konsequente Schritt", sagte der zuständige Commerzbank-Vorstand Jochen Klösges. In den beiden vergangenen Jahren hatte die Schiffsbank neben ihren eigenen die Schiffsaktivitäten von Commerzbank und Dresdner Bank zusammengeführt.

Am Geschäftsmodell wird sich auch künftig nichts ändern. Die Kunden würden weiter von Hamburg aus betreut, teilte die Commerzbank gestern mit. "Alle rund 170 Mitarbeiter der Schiffsbank in Hamburg und Bremen erhalten Verträge von der Commerzbank. Es wird keinen Stellenabbau geben", sagte eine Schiffsbank-Sprecherin dem Abendblatt. Bis 2013 sollen jedoch alle Beschäftigten nach Hamburg wechseln. Insgesamt werden in dem neuen Geschäftsbereich künftig 290 Menschen arbeiten.

Mit rund 20 Milliarden Euro an Schiffskrediten und Zusagen 2010 ist die Commerzbank bundesweit der zweitgrößte Finanzierer nach der HSH Nordbank. Die HSH hatte zuletzt elf von 35,4 Milliarden ihres Bestandes in eine Bad Bank ausgelagert.

Die Leitung des fusionierten Instituts wird Stefan Otto übernehmen. Der 39-Jährige war Anfang Oktober 2009 von der Mittelstandsbank der Commerzbank als Generalbevollmächtigter in die Schiffsbank gewechselt. Otto wird Nachfolger von Werner Weimann, 64, der nach 35 Jahren bei der Commerzbank in den Ruhestand geht.