Hamburg. Der Kampf um den Outdoorspezialisten Jack Wolfskin geht nach Abendblatt-Informationen in die heiße Phase. Von den bisherigen vier Bietern sind mittlerweile nur noch drei im Rennen: der Hamburger Milliardär und frühere Tchibo-Miteigentümer Günter Herz, der US-Finanzinvestor Blackstone, sowie die Markenholding VF Corp, zu der unter anderem die Outdoormarke The North Face gehört. Ausgeschieden ist hingegen der Hamburger Handelskonzern Otto, der darauf spekuliert hatte, mit dem Zukauf zum Marktführer im Geschäft mit wetterfesten Jacken, Wanderstiefeln und Zelten aufzusteigen. Offiziell wollten dies weder die Otto-Gruppe, noch eines der anderen Unternehmen bestätigen.

Die jetzigen Eigentümer von Jack Wolfskin, die Finanzinvestoren Quadriga Capital und Barclays Private Equity, versuchen bereits seit Sommer vergangenen Jahres, einen Käufer für die hessische Firma zu finden. Alle bisherigen Bemühungen scheiterten aber an den Vorstellungen über den Kaufpreis, der bei rund 600 Millionen Euro liegen soll. Jack Wolfskin gilt als besonders wachstumsstarkes Unternehmen der boomenden Outdoorbranche. 2010 konnten die Spezialisten für Sport- und Reisebekleidung ihren Umsatz um 21 Prozent auf 304 Millionen Euro steigern.

Für den Hamburger Günter Herz wäre Jack Wolfskin ein interessantes Investment. Der ehemalige Miteigentümer von Tchibo steckt sein Milliardenvermögen mit Vorliebe in Unternehmen aus dem Handels- und Konsumgüterbereich. Zuletzt hatte er eine Beteiligung an Puma erworben und mit einem dreistelligen Millionengewinn wieder verkauft.