Fünf Firmen der Bremer Reederei betroffen. Rechtsanwalt befürchtet hohe Einbußen für Anleger

Bremen. Die Reihe der Insolvenzanträge bei der Bremer Beluga Reederei reißt nicht ab. So haben gestern beim Bremer Amtsgericht weitere fünf Gesellschaften des Unternehmens Unterlagen für das entsprechende Verfahren eingereicht. Das bestätigten gestern sowohl die Reederei als auch das Gericht. Auch für drei der Firmen arbeitet der Bremer Rechtsanwalt Edgar Grönda als vorläufiger Insolvenzverwalter.

Von den neuen Anträgen sind weitere 111 Mitarbeiter betroffen. Damit sind von den 598 Mitarbeitern der Reederei in Bremen noch 149 bei Firmen beschäftigt, die keinen Insolvenzantrag gestellt haben. Dabei handelt es sich um die Bereiche, in denen der Reeder Niels Stolberg seine Beteiligungen im sozialen Bereich und Firmen-Kooperationen gebündelt hat. Die Insolvenzanträge seien eine Folge davon, dass erhebliche Unregelmäßigkeiten bei Umsatz und Liquidität aufgedeckt worden seien, teilte Beluga weiter mit. Zurzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Reeder Niels Stolberg und weitere leitende Angestellte. Sie stehen unter dem Verdacht des Betruges in einem besonders schweren Fall. So sollen seit 2009 Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe falsch ausgewiesen worden sein.

Unterdessen warnt die Bremer Anwaltskanzlei KWAG davor, dass Anleger durch die Vergabe von ehemals von Beluga eingesetzten Schiffen an andere Reedereien Einbußen hinnehmen müssten. So erhalte etwa die vom Emissionshaus HCI finanzierte "Beluga Fairy" derzeit statt 9750 Euro pro Tag nur 6214 Euro, so die Kanzlei, die Beluga-Anleger vertritt. "Die Betroffenen können nur hoffen, dass in Zukunft höhere Charterraten erzielt werden", sagte Jan-Henning Ahrens von KWAG.