Problem: Viele Kommunen werden von der Zinslast ihrer Schulden erdrückt. Da ein Abbau der Schulden meist ausscheidet, haben sie auf Beratung der Banken hin zu komplexen Finanzprodukten gegriffen, um ihre Zinslast zu senken.

Produkt: Für einen bestehenden langfristigen Kredit wurden feste Zinsen vereinbart. Wenn diese Zinsen dann zu hoch erscheinen, kann der Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum in einen variablen Zins getauscht werden. Das nennt man Zins-Swap (engl. Für Tausch). Im ersten Jahr ist der Zinssatz meist sehr günstig. Dann richtet er sich nach der Differenz zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen.

Knackpunkt: Üblich ist, dass kurzfristige Zinsen niedrig und langfristige Zinsen deutlich höher sind. Auf diesem Prinzip bauen die Zinswetten auf. Steigt die Differenz, gewinnt der Kunde, sinkt sie, verliert der Kunde.

Verlauf: Als die meisten Geschäfte abgeschlossen wurden, war der Abstand zwischen kurz- und langfristigen Zinsen gering. Experten erwarteten eine Angleichung auf Normalmaß.

Ergebnis: Doch es kam nicht zu einer Ausweitung der Zinskonditionen, sondern durch die Finanzkrise stiegen die kurzfristigen Zinsen auf ein Rekordniveau, während die langfristigen noch sanken. Damit führten die Zinswetten für die Kunden zu Verlusten.