Seattle. Der größte Jumbojet aller Zeiten hat seine Feuertaufe bestanden: Die von Grund auf modernisierte Boeing 747-8 Intercontinental hat ihren Erstflug absolviert. Vier Stunden und 25 Minuten flog die rot-orange-weiß lackierte Passagiermaschine über den US-Bundesstaat Washington, bevor sie am späten Sonntagnachmittag sicher in Seattle landete. "Es lief einfach perfekt", sagte Cheftestpilot Mark Feuerstein nach dem Flug.

Gestartet war das Flugzeug auf dem Werksgelände in Everett, wo Boeing sein Konkurrenzmodell zum doppelstöckigen Airbus A380 Mitte Februar vorgestellt hatte. Der neue Jumbo ist dank neuer Triebwerke leiser und spritsparender als die Vorgänger, bietet Platz für 467 Passagiere und ist für Langstreckenflüge vorgesehen.

Erstkunde ist die Lufthansa, die den Jet 2012 in Empfang nehmen will. Bis dahin muss der Typ nach Boeing-Angaben mehr als 600 Flugstunden absolvieren, um die Zulassung zu erhalten. Wie beim kleineren 787 Dreamliner war die Entwicklung des neuen Jumbos von technischen Schwierigkeiten überschattet, was zu milliardenschweren Mehrkosten führte. Die Maschine liegt etwa anderthalb Jahre hinter dem Zeitplan zurück.