Gesellschafter wollen aufgrund der schwierigen Lage in Japan und Libyen noch abwarten

Hamburg. Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd wird nicht mehr vor Ostern an die Börse gehen. Das ist das Ergebnis einer Konferenz der Gesellschafter. Das Konsortium Albert Ballin und der Reisekonzern TUI einigten sich gestern Abend darauf, noch nicht über einen Termin für den Börsengang zu entscheiden. Das erfuhr das Abendblatt aus Gesellschafterkreisen. Hintergrund für den Beschluss ist die unsichere Situation an den Börsen infolge der Naturkatastrophen in Japan, der gefährlichen Lage an den Atomkraftwerken und des jetzt einsetzenden Luftkriegs gegen Libyens Staatschef Gaddafi.

Allein durch die verschobene Grundsatzentscheidung wird nun ein Gang aufs Parkett um den 15. April, der bisher als Termin galt, nicht mehr möglich. "Denn von der ersten Ankündigung eines Börsengangs bis zur ersten Notiz der Aktien sind mindestens vier Wochen für die Veröffentlichung des Angebots und die Werbung notwendiger", sagte Jochen Intelmann, der Chefvolkswirt der Hamburger Sparkasse, dem Abendblatt.

Nach der Entscheidung dürfte für den Börsengang ein Termin Ende Mai oder Anfang Juni infrage kommen. Derzeit ist vorgesehen, mindestens 30 Prozent der Anteile von Hapag-Lloyd an die Börse zu bringen. Sie sollen allein aus dem Besitz der TUI kommen, die mit den Einnahmen ihren Touristikbereich ausbauen will.