GDL einigt sich mit drei Güterverkehrsbahnen auf besseren Tarifvertrag

Berlin. Während die Lokführer weitere Streiks bei der Deutschen Bahn und der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) vorerst ausschließen, hat die Gewerkschaft weitere Arbeitskämpfe bei den Privatbahnen angedroht. "Das liegt im Bereich des Wahrscheinlichen", sagte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, gestern. Die Privatbahnen im Personenverkehr seien anders als der Staatskonzern nicht bereit, über den geforderten Rahmentarifvertrag für Lokführer zu verhandeln.

Die Deutsche Bahn hatte am Vortag der GDL ein neues Angebot vorgelegt, über das möglichst schon ab Montag nächster Woche verhandelt werden soll, sagte der GDL-Vize-Chef Norbert Quitter dem Abendblatt. Auch die Nord-Ostsee-Bahn ist bereit, mit der GDL über einen Haustarif zu verhandeln. Beide Unternehmen sollen während der Verhandlungsperiode nicht bestreikt werden. Im Norden seien dagegen bei der AKN und dem Metronom Streiks nicht auszuschließen.

Im Güterverkehr gibt es unterdessen die erste Tarifeinigung. Die GDL verständigte sich mit drei Güterbahnen auf ein Tarifwerk, das für Einkommen und Arbeitsbedingungen Mindeststandards festlegt. Die Vereinbarung sieht ein Gehaltsniveau vor, das nach GDL-Angaben zwei Prozent über dem der Deutschen Bahn liege. Die Arbeitszeit betrage nun 39 statt bisher 40 Stunden pro Woche. Der Vertrag gilt für 550 Lokführer der drei Unternehmen Assoft-Railmen, MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft und SBB Cargo Deutschland. Ziel der GDL ist es, einheitliche Tarifstandards für alle etwa 26 000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr durchsetzen - egal, bei welchem Betreiber sie arbeiten.