Männer gehen im Schnitt mit 61,8 Jahren in Ruhestand, Frauen mit 60,5 Jahren

Berlin. Die Deutschen arbeiten bis zum Ruhestand inzwischen länger, steigen aber immer noch früher aus dem Arbeitsleben aus als Beschäftigte in anderen entwickelten Ländern. Generell steigt in den OECD-Ländern nach einer gestern vorgestellten Studie die gesetzliche Altersgrenze, ab der eine Rente ohne Abschläge bezogen werden kann. Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) reichen die Reformen aber nicht aus, um die längere Lebenserwartung und die längeren Rentenbezugszeiten auszugleichen. "An einem längeren Arbeitsleben führt kein Weg vorbei", sagte OECD-Sozialexpertin Monika Queisser.

Deutschland sieht die OECD-Expertin auf gutem Weg, die Erwerbsbeteiligung Älterer weiter zu erhöhen. Im Vergleich zu 1970 habe sich die Erwerbsquote der 50- bis 64-Jährigen vor allem in der Bundesrepublik, Island, den Niederlanden und Neuseeland erhöht. Dies sei zum größten Teil der stärkeren Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt zu verdanken. Mit Blick auf die Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten für Ältere sprach die OECD Deutschland gar eine Vorreiterrolle mit der im Jahr 2002 gestarteten "Initiative für eine neue Qualität der Arbeit" zu. Darin arbeiten Bund, Länder, Sozialpartner und Unternehmen gemeinsam an Vorschlägen zur Verbesserung der Arbeitswelt.

Laut OECD arbeiten Männer in Deutschland bis zum Alter von 61,8 Jahren, bei Frauen sind es im Schnitt 60,5 Jahre. Im Vergleich der 34 OECD-Länder liegen sie im unteren Mittelfeld. Deutlich übertroffen wird der OECD-Durchschnitt von gut 63 Jahren für Männer und gut 62 Jahren für Frauen vor allem in Mexiko, Südkorea, Island und Japan. Dort wird teils bis zum 70. Lebensjahr oder länger gearbeitet. Noch früher als Deutsche steigen Franzosen, Österreicher und Luxemburger aus dem Job aus.