Bonn. Das Bundeskartellamt hat gegen drei große Konsumgüterhersteller Bußgelder von insgesamt 38 Millionen Euro verhängt. Die Firmen Kraft Foods Deutschland (Bremen), Unilever Deutschland (Hamburg) und Dr. August Oetker (Bielefeld) hätten über Jahre Informationen über geplante Preiserhöhungen und den Verlauf von Verhandlungen mit großen Einzelhändlern ausgetauscht. Ein solcher Informationsaustausch sei aus kartellrechtlicher Sicht unzulässig, teilte die Behörde gestern in Bonn mit.

Bei den Gesprächen hätten die Hauptwettbewerber in den Bereichen Süßwaren, Speiseeis, Trockenfertiggerichte, Tiefkühlpizza, Tiernahrung und Waschmittel an einem Tisch gesessen. Gegen die Mars GmbH aus Viersen wurde kein Bußgeld verhängt, da das Unternehmen einen Kronzeugenantrag stellte, der das Ermittlungsverfahren in Gang brachte.

Die Kartellwächter hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Razzien bei Lebensmittelherstellern und auch im Einzelhandel vorgenommen. Derzeit untersuchen sie in einer Sektoruntersuchung, ob im deutschen Einzelhandel ein ausreichender Wettbewerb herrscht.