Die Münchner bauen bei Luxusautos ihre Marktführerschaft aus

München. BMW will nach dem Rekordgewinn des vergangenen Jahres weiter zulegen und seine Position als weltweit größter Hersteller von Luxusautos ausbauen. Die Werke seien bis an die Grenzen ausgelastet, aber im weiteren Jahresverlauf werde sich das Wachstum stark abschwächen, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer gestern in München. Neue Stellen sind nicht geplant - stattdessen setzt BMW auf mehr Leiharbeit und Überstunden, um flexibel zu bleiben.

Japan gehöre zu den zehn größten Märkten von BMW und sei auch als Zulieferer von Elektronikbauteilen wichtig, sagte Reithofer. Die Auswirkungen der Katastrophe seien bisher aber noch unklar. "Wir wollen unser Rekordergebnis von 2010 weiter steigern. Wir wollen deutlich mehr Automobile ausliefern als je zuvor, deutlich über 1,5 Millionen", sagte der BMW-Chef. Er warnte aber auch: "Dieses Ziel gilt unter der Voraussetzung einer stabilen Entwicklung der Weltkonjunktur."

Dank der boomenden Nachfrage in China und der Erholung in den USA hielt BMW mit 1,46 Millionen verkauften Autos die Konkurrenten Mercedes und Audi im vergangenen Jahr weiterhin auf Abstand. Der Umsatz stieg auf 60,5 Milliarden Euro und der Gewinn nach der Krise von 210 Millionen auf 3,23 Milliarden Euro. "Wir sind der weltweit erfolgreichste Premiumhersteller", sagte der BMW-Chef. Das Wachstum schlug sich auch in der Bezahlung Reithofers nieder: Sein Gehalt stieg von 2,6 Millionen auf 4,3 Millionen Euro plus Versorgungszusagen. Reithofers Vertrag war kürzlich bis 2016 verlängert worden. Die 71 000 Mitarbeiter in Deutschland wurden mit eineinhalb Monatsgehältern Prämie am Rekordgewinn beteiligt.

In China, wo vor allem die teuren Modelle gefragt sind, sei dieses Jahr "starkes, zweistelliges Wachstum zu erwarten, aber nicht mehr das Niveau von 2010", sagte Vertriebschef Ian Robertson. Der Absatz in der Volksrepublik stieg 2010 um 85 Prozent auf 183 000 Autos, in den USA legte er um 10 Prozent auf 267 000 Autos zu. Die Gewinnmarge von 8,0 Prozent - mit der BMW hinter Audi und Mercedes liegt - soll dieses Jahr stabil bleiben und in den folgenden Jahren zwischen 8 und 10 Prozent liegen.