Madrid. Elf Prozent trägt der Tourismus in Spanien zum Bruttosozialprodukt bei. Nachdem im Februar die Touristenzahl um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat angestiegen war, waren die Hoffnungen groß, von den Unruhen in Ländern wie Tunesien und Ägypten zu profitieren. Doch der angekündigte Streik der Flughafenarbeiter (Feuerwehrleute, Mechaniker oder Flugzeugabfertiger) sorgt für Besorgnis in Spaniens Reisebranche.

Die Gewerkschaften rufen von April bis August an 22 Tagen zu Arbeitsniederlegungen auf, weil sie bei der Teilprivatisierung der Flughäfen einen Jobabbau fürchten. Die Streiks sind zu Ostern, an langen Wochenenden und in der Hochsaison geplant. Allein für die Osterwoche befürchten die Unternehmensverbände der Tourismusbranche Verluste von 400 Millionen Euro: "Die Streiks verursachen einen Schaden, der nicht wiedergutzumachen sein wird."

Anfang Dezember hatten die spanischen Fluglotsen mit einem wilden Streik ein Chaos ausgelöst, bei dem der Luftverkehr 20 Stunden lang lahmgelegt worden war. Hunderttausende Passagiere saßen fest.