Aktionärsschützer stufen auch mehrere Hamburger Firmen als schlechte Geldanlage ein

Frankfurt. Erst wurden Solaraktien hochgejubelt - zuletzt sind ihre Kurse tief gefallen. In einer gestern veröffentlichten Liste der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu den "größten Kapitalvernichtern" unter deutschen Unternehmen finden sich mit Solon (Platz 1), Q-Cells (3) und den Hamburger Firmen Colexon Energy (4) und Conergy (6) gleich mehrere Solarfirmen auf den vorderen Plätzen. Aber auch die Aktien einiger Banken schnitten schlecht ab.

Besonders starke Einbrüche des Aktienkurses verzeichnete das Berliner Unternehmen Solon, das mit Solarmodulen und Solartechnik sein Geld verdient. "Solon hat es geschafft, das Kapital seiner Aktionäre fast vollständig zu pulverisieren", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Wer vor fünf Jahren 1000 Euro in Solon-Papiere setzte, besitze heute noch 90 Euro. Nach Hockers Einschätzung deutet alles darauf hin, dass sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahren eine Blase entwickelt hat. Aus dieser Blase scheine angesichts der Diskussion um ein Ende der Subventionen in Deutschland und in anderen EU-Ländern nun die Luft zu entweichen.

Eine schlechte Geldanlage waren laut DSW in den vergangenen fünf Jahren auch die Deutsche Bank (-47,5 Prozent), Postbank (-57,6) und Commerzbank (-78,7) Prozent. Aus Hamburg zählen neben Colexon (-86,1 Prozent) und Conergy (-94,6) auch Werte wie das Telekommunikationsunternehmen Freenet (-7,2 Prozent), der Klinikbetreiber Marseille (-80,6 Prozent) und die Emissionshäuser Lloyd Fonds (-88,3) und HCI Capital (-89) zu den Unternehmen, die für die Aktionäre "Kapitalvernichter" waren.

Für die Untersuchung wurden die Aktienkurse von 285 Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren unter die Lupe genommen. Die Entwicklungen über ein, drei und fünf Jahre wurden unterschiedlich gewichtet, damit langfristige Erfolge kurzfristige Dellen ausgleichen können.