Maschinenbauer wehrt sich gegen Verkauf an Daimler und Rolls-Royce. Entscheidung verzögert sich

Stuttgart. Daimler und Rolls-Royce wollen gemeinsam den Motorenbauer Tognum übernehmen. Mehr als drei Milliarden Euro bieten die Partner für das Unternehmen, an dem sie sich künftig zu jeweils 50 Prozent beteiligen wollen. Ziel sei es, einen globalen Marktführer für Industriemotoren zu schaffen, hieß es gestern von Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche und Rolls-Royce-Chef John Rose. Das Management des Friedrichshafener Unternehmens, das aus der MTU hervorgegangen ist, zeigt sich mit der Offerte aber nicht einverstanden. Es pokert um eine Aufstockung. Der Stuttgarter Autobauer und der britische Turbinenhersteller bieten derzeit 24 Euro je Aktie. Das sind 30 Prozent mehr, als das Papier vor Bekanntwerden der Pläne kostete.

Tognum ist bei Großdieselmotoren stark, die Frachtschiffe, Yachten, Schienenfahrzeuge und Panzer antreiben. "Wir haben vor, uns langfristig zu engagieren", sagte Zetsche.

Wann seine Pläne aber Realität werden, ist offen. Der Daimler-Chef geht derzeit nicht davon aus, dass das Tognum-Management den Kaufpreis zur Annahme empfehlen wird. Klar ist: Bei einer Übernahme würde der Firmensitz des Motorenbauers in Friedrichshafen bleiben und die Stammbelegschaft übernommen.