Umlage für Ausbau der Ökoenergie ist zu hoch, kritisiert Verivox

Heidelberg. Die Stromrechnung der deutschen Privathaushalte ist in diesem Jahr um 882 Millionen Euro zu hoch. Das geht aus einer Berechnung zur EEG-Umlage hervor, die das Verbraucherportal Verivox vorstellte. Ursache für die hohen Kosten sind demnach unzutreffende Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber zum Ausbau der Solaranlagen 2010.

Die EEG-Umlage dient der Förderung des Ökostroms. Die Verbraucher zahlen sie mit ihrer Stromrechnung und subventionieren damit den Ausbau von erneuerbaren Energien. Die Höhe der Umlage berechnen die vier Übertragungsnetzbetreiber, 50Hertz Transmissions, Amprion, EnBW Transportnetze und TenneT TSO, jeden Herbst neu. Die Höhe richtet sich danach, wie der Ausbau von Ökostromanlagen voranschreitet. Für dieses Jahr hatten sich die Unternehmen für eine deutliche Erhöhung der Umlage entschieden, von 2,05 auf 3,53 Cent je Kilowattstunde.

Einer Berechnung des Bundesumweltministeriums zufolge hätte der Preisanstieg aber deutlich niedriger ausfallen können. Bei der Berechnung der EEG-Umlage hatten die Übertragungsnetzbetreiber für 2010 einen Ausbau an Fotovoltaikstationen um 9500 Megawatt zugrunde gelegt. Tatsächlich kamen laut Ministerium im vergangenen Jahr aber nur 7000 Megawatt hinzu. "Im Ergebnis könnte die EEG-Umlage 2011 daher sogar nur bei drei Cent je Kilowattstunde liegen" statt der veranschlagten 3,5 Cent, folgert das Ministerium.

Diese Fehleinschätzung kommt die Privathaushalte in Deutschland teuer zu stehen. 750 Stromversorger hatten demnach ihre Preise um durchschnittlich sieben Prozent erhöht und dies in der Regel mit der gestiegenen EEG-Umlage begründet. Damit zahlt der Durchschnittskunde nun knapp 30 Euro zu viel im Jahr für seinen Strom. Die Mehrausgaben sind laut Verivox aber nicht verloren, sondern werden mit künftig weiter steigenden EEG-Kosten verrechnet.