Aufsichtsrat des größten Anteilseigners TUI tagt heute zu formalen Fragen

Hamburg/Hannover. In der Unternehmenszentrale des Reisekonzerns TUI fällt heute die erste Entscheidung über den Börsengang von Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd. Um elf Uhr kommt in Hannover der TUI-Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Beschlossen werden soll, 25 Prozent der Anteile der Reederei auf dem Parkett anzubieten. Zudem will die TUI offenbar auch dem Konsortium Albert Ballin einen Teil der eigenen Anteile andienen. TUI hält derzeit 49,8 Prozent, das Konsortium 50,2 Prozent an Hapag-Lloyd.

Auf den Beschluss der TUI zum Börsengang muss dann noch eine Entscheidung des Konsortiums folgen, Hapag-Lloyd an die Börse zu bringen. Auch der Aufsichtsrat von Hapag-Lloyd muss einem Börsengang noch zustimmen. Er trifft sich am 30. März zum nächsten Mal. Das wäre nach Informationen des Abendblatts kurz vor dem Gang aufs Parkett, der am 15. April oder bald darauf stattfinden könnte. Schon heute dürfte bei der TUI-Aufsichtsratssitzung auch ein Termin für den Börsengang vorgeschlagen werden.

Das Konsortium Albert Ballin wird sich nach Abendblatt-Informationen im Zuge des Börsengangs auflösen. Eine Kommanditgesellschaft als Miteigner passe nicht in die künftige Struktur der dann börsennotierten Aktiengesellschaft Hapag-Lloyd, hieß es. Die Anteilseigner des Hamburger Konsortiums sollen aber durch vertragliche Absprachen, etwa über Vorkaufsrechte, miteinander verbunden bleiben. Auf diese Weise wollen die beiden größten Teilhaber im Konsortialkreis, die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, dem Vernehmen nach sicherstellen, dass die größte deutsche Reederei langfristig ein eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Hamburg bleibt.

Zu den Miteignern von Hapag-Lloyd innerhalb des Konsortiums zählen derzeit noch die HSH Nordbank und die Bank M.M.Warburg, die Versicherungen HanseMerkur und Signal Iduna sowie zwei anonyme Privatinvestoren. Die HSH Nordbank bestätigte kürzlich erstmals, dass sie ihre Anteile von 3,2 Prozent bei einer passenden Gelegenheit verkaufen will. Auch M.M.Warburg gilt als Ausstiegskandidat.