Umsatz auf Rekordniveau. Frauenanteil in Führungspositionen soll ab 2015 auf 30 Prozent steigen

Leverkusen. Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will den Frauenanteil in Führungspositionen deutlich erhöhen. Von 2015 an solle sich der Anteil der Frauen im oberen Konzernmanagement "in Richtung 30 Prozent entwickeln", sagte Vorstandschef Marijn Dekkers gestern bei der Vorlage der Bilanz in Leverkusen. Derzeit seien etwa 20 Prozent der Führungsposten mit Frauen besetzt.

Um sein Ziel zu erreichen, setze Bayer neben gezielter Personalentwicklung auf flexible Arbeitszeiten, Heimarbeit und Kinderbetreuungsangebote, sagte Dekkers. Eine gesetzliche Frauenquote lehnte er ab. "Im Einzelfall müssen immer Qualifikation sowie Erfahrung und Talent entscheiden", erklärte der Konzernchef.

Seinen Aktionären verkündete Dekkers für das abgelaufene Jahr einen Umsatzrekord in Höhe von 35,1 Milliarden Euro, eine Steigerung um 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch musste der Pharmahersteller den Zahlen zufolge unterm Strich Einbußen hinnehmen. Der Gewinn sank demnach um 4,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Von 2013 an sollen Kosten jährlich um 800 Millionen Euro gesenkt werden

Schuld daran seien unter anderem "außerplanmäßige Abschreibungen sowie Rechtsfälle", erklärte Finanzvorstand Werner Baumann. Allein 405 Milliarden Euro habe Bayer auf seine im November abgeschaffte Marke Schering abschreiben müssen, die das Unternehmen vor rund fünf Jahren übernommen hatte. Rechtsstreitigkeiten um gentechnisch veränderte Reispflanzen in den USA hätten über eine halbe Milliarde Euro gekostet.

Trotz des Gewinnrückgangs wolle Bayer seinen Aktionären für 2010 eine höhere Dividende auszahlen, sagte Dekkers. In diesem Jahr werde die Dividende bei 1,50 Euro je Aktie liegen, nach 1,40 Euro im Jahr 2009. Für die kommenden Jahre plant Bayer mit weiteren Umsatzrekorden. Der Pharmahersteller schaue bereits "zuversichtlich auf das laufende Jahr", so Dekkers. Bereinigt sollen die Erlöse demnach 2011 um bis zu sechs Prozent wachsen. Gleichzeitig werden ab 2013 jährlich 800 Millionen Euro eingespart, wofür bis Ende 2012 auch rund 2000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.