Korruptionsverdacht gegen Mitarbeiter der Hamburger Imtech

Frankfurt/Hamburg. Nach dreijährigem Umbau wurden gestern die beiden Türme der Deutschen Bank in Frankfurt offiziell wieder eröffnet. Mehr als 2800 Mitarbeiter sind bereits in die grundsanierte Zentrale eingezogen, die für insgesamt 200 Millionen Euro umgebaut wurde.

Die Einweihung wird von einem Korruptionsverdacht gegen die Hamburger Firma Imtech überschattet, die gleichzeitig Namensgeber für die Arena ist, in der der HSV Fußball spielt. Das Unternehmen mit 4700 Mitarbeitern und mehr als einer Milliarde Umsatz war Generalauftragnehmer für die technische Ausrüstung der Zwillingstürme mit Leitungen und Rohren.

Nach einem Bericht des "Handelsblatts" sollen Manager des Unternehmens von Subunternehmern bestochen worden sein - unter anderem mit Bordellbesuchen. Im Gegenzug hätten die 35 Subunternehmer von Imtech mehr Arbeitsstunden berechnet als geplant. "Es gibt interne Untersuchungen wegen Unregelmäßigkeiten", sagte ein Firmensprecher dem Abendblatt. Details aus dem Zeitungsbericht wollte er nicht bestätigen. Die Darstellung sei aber so nicht richtig. Die Ermittlungen gingen in Richtung der Subunternehmer. Weder die Staatsanwaltschaften in Hamburg noch in Frankfurt führen bisher Ermittlungen gegen die Baufirma. Dazu müssten konkrete Anhaltspunkte vorliegen, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft.

"Wir sind zufrieden mit den Bauleistungen und konnten planmäßig einziehen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Unabhängige Ingenieurbüros hätten den Bauablauf überwacht. Nach dem Zeitungsbericht soll es zu zahlreichen Pannen auf der Baustelle gekommen sein.