Hamburg. Feuerfeste Anzüge, Fackeln und Musik von der Hardrock-Band AC/DC: Mit den Männern der Frühschicht des ThyssenKrupp-Stahlwerks in Duisburg hat die IG Metall gestern ihre Kampagne für gleichen Lohn bei Stamm- und Leiharbeitern und gegen befristete Verträge angeheizt. In Hamburg sperrten Gewerkschafter symbolisch für 15 Minuten das Hamburger Rathaus, in Norderstedt gab es ab fünf Uhr Informationen und Brezeln für die Mitarbeiter im Gabelstaplerwerk von Jungheinrich. Die Zunahme von Werks- verträgen kritisierte IG-Metall-Chef Berthold Huber als "neue Krankheit des Arbeitsmarkts". Zwar seien in Hamburg in einem Jahr 16 500 Arbeitsplätze entstanden. Doch ein Drittel der Jobs sei mit Leiharbeitern besetzt worden, sagte Hamburgs DGB-Chef Uwe Grund.

Die Arbeitgeber wiesen die Vorwürfe zurück. So sind über 95 Prozent der Mitarbeiter in den norddeutschen Firmen laut Arbeitgeberverband Nordmetall fest angestellt. Zudem hätten auch die Gewerkschaften die Tarifverträge unterzeichnet, in denen von gleichen Löhnen für Stamm- und Leiharbeiter abgewichen wird.