Bahn will Geld für Tickets erstatten. Heute keine Behinderungen

Berlin/Hamburg. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat bis gestern Abend den konkreten Beginn ihrer angekündigten Warnstreiks offengelassen. Als sicher gilt, dass es heute früh keine Behinderungen im Berufsverkehr geben wird. Ein am Sonntagabend verbreitetes Fax mit dem GDL-Logo über einen Warnstreik in der Zeit von 7 bis 11 Uhr am Montag stamme nicht von ihrer Organisation, sagte eine GDL-Sprecherin. "Diese Meldung ist definitiv falsch." Die GDL hatte bis Sonntag, 22.30 Uhr, keine Ankündigung über Warnstreiks verbreitet.

Geplant seien allerdings Arbeitsniederlegungen noch in dieser Woche. "Dies ist und bleibt gültig", sagte der Bezirkschef der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) für Berlin und Brandenburg, Frank Nachtigall. Danach solle der erste Streik nicht länger als drei Stunden dauern. Es werde "aber eine sehr wirksame Aktion sein", hatte Gewerkschaftschef Claus Weselsky in "Bild am Sonntag" angekündigt. Kritik von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wies er zurück: "Ich erwarte vom Minister, dass er sich nicht in Tarifverhandlungen einmischt." Ramsauer hatte die Lokführer ermahnt, Pendler dürften nicht als Geiseln herhalten. Um die Auswirkungen eines Streiks für die Reisenden so gering wie möglich zu halten, will die Bahn mehrere Hundert zusätzliche Mitarbeiter einsetzen.

Über die Warnstreiks informiert sie auch im Internet und über kostenlose Servicenummern. Für den Streikfall hat die Bahn eine Info-Hotline unter der Rufnummer 08000/99 66 33 geschaltet. Außerdem kündigte die Bahn an, Kunden ihre Fahrkarten zu erstatten, die wegen streikbedingter Zugausfälle, Verspätungen oder Anschlussproblemen ihre Reise nicht antreten könnten.

Bahn-Personalchef Ulrich Weber glaubt nicht mehr an eine Einigung mit der GDL in letzter Minute, sagte er spiegel.de. Die GDL will einen einheitlichen Flächentarifvertrag für alle 26 000 Lokführer erreichen.