Börsengang von Hapag-Lloyd soll über eine Milliarde Euro bringen

Hamburg. Die Pläne für den Börsengang der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd werden konkreter. Nach Informationen des Abendblatts soll mindestens ein Drittel des Unternehmens an die Börse gebracht werden, wie es aus dem Umfeld der Reederei hieß. Hapag-Lloyd wird derzeit mit rund 3,5 Milliarden Euro bewertet, sodass mehr als eine Milliarde Euro über den Börsengang erlöst werden könnten. Darüber würde sich vor allem der Mutterkonzern TUI freuen, der sich von möglichst vielen Anteilen an der Reederei trennen möchte. Mit dem eingenommenen Geld will der Hannoveraner Touristikkonzern sein Reisegeschäft international stärken.

Zudem wird nach den jetzigen Plänen der 15. April als Emissionsdatum favorisiert. Bisher hatte es aus gut unterrichteten Kreisen lediglich geheißen, der Börsengang solle möglichst im April stattfinden.

Schon 2008 wollte TUI die Reederei als damaliger Alleineigner komplett verkaufen, blieb wegen der aufkommenden Weltwirtschaftskrise aber beteiligt. Nun sehen Experten ein deutlich besseres Umfeld für einen Börsengang. Das Konsortium Albert Ballin mit dem Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne und der Stadt Hamburg als größten Anteilseignern hält derzeit 50,2 Prozent der Anteile an Hapag-Lloyd, TUI kommt auf 49,8 Prozent. Auch im Kreis des Konsortiums dürfte es beim Börsengang zu Verschiebungen kommen. Dem Vernehmen nach wollen die Banken M.M. Warburg und HSH Nordbank sich zurückziehen. Im Gegenzug könnte Kühne aufstocken.