Groß- und Außenhandel blickt optimistisch in die Zukunft. Polizeischutz gegen Piraten gefordert

Hamburg. Der Aufschwung im norddeutschen Groß- und Außenhandel bringt neue Jobs mit sich. Die Unternehmen in den fünf norddeutschen Bundesländern wollen nach einer gestern in Hamburg veröffentlichten Konjunkturumfrage des Branchenverbandes AGA ihre Belegschaften um durchschnittlich 1,7 Prozent aufstocken. Das entspreche in diesem Jahr 3365 neuen Stellen, davon 1530 in Niedersachsen und 883 in Hamburg.

Das Geschäftsklima habe sich in den Wintermonaten darüber hinaus weiter verbessert; der Indikator übertraf mit 141 Punkten den Stand vor der Krise. Werte über 100 sind Ausdruck einer relativ guten Geschäftslage.

"Die Aussichten sind in allen Branchen durchgängig optimistisch, münden aber in ruhigeres Fahrwasser", sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Die schnelle Erholung der Weltwirtschaft habe die erhöhten Rohstoffpreise wettgemacht. Besonders gefragt seien Produkte aus dem Baustoffhandel. Die Binnennachfrage stärke damit spürbar die positive Entwicklung.

Kopfzerbrechen bereite ihm als Überseehändler die Sicherheit der Schiffe auf hoher See, sagte Kruse. "Norddeutschland ist mit seinen Seehäfen die internationale Logistikdrehscheibe." Die steigende Zahl brutaler Piratenangriffe, vor allem zwischen dem Horn von Afrika und den Seychellen, erfordere aus Sicht des Verbandes sofort effektivere nationale wie internationale Maßnahmen. Die Handelsschiffe sollten durch Polizei- oder Marinekräfte an Bord geschützt werden, forderte der AGA-Präsident.