Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihren Berater Jens Weidmann zum Nachfolger von Bundesbank-Präsident Axel Weber nominieren. Die CDU-Chefin habe sich entschieden, heißt es aus Koalitionskreisen. Die FDP-Spitze signalisierte Unterstützung für den 42-jährigen Wirtschaftsexperten. Noch sei aber keine Entscheidung gefallen. Von der Opposition kam unterdessen scharfe Kritik an dem Personalvorschlag. Doch auch zwischen Union und FDP gab es offenbar noch Gesprächsbedarf. Weidmann ist in Merkels Auftrag auch Chefunterhändler für G8- und G20-Gremien.

Im Rennen um die Nachfolge von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet drückt wiederum Luxemburg aufs Tempo und lässt Sympathie für den italienischen Anwärter Mario Draghi erkennen. "Eine Entscheidung muss so schnell wie möglich erfolgen", sagte Finanzminister Luc Frieden der italienischen Tageszeitung "La Stampa". Eine Verzögerung könne zu Instabilität führen. Frieden wollte sich zwar nicht festlegen, ob er für Italiens Zentralbankchef Draghi stimmen werde, sagte aber: "Ich habe ihn immer als eindrucksvoll und intelligent erlebt." Trichets Amtszeit endet am 31. Oktober. Über seine Nachfolge entscheiden die Staats- und Regierungschefs.