Bonn. Das Bundeskartellamt will die Verhältnisse zwischen Lebensmittelhändlern und -herstellern unter die Lupe nehmen. Untersucht werden solle, wie sich die Macht weniger großer Lebensmittelkonzerne auf deren Lieferanten und auf den eigenen Wettbewerb um Kunden auswirkt, teilte die Kartellbehörde gestern in Bonn mit. 90 Prozent des Absatzmarktes bei Lebensmitteln in Deutschland teilen sich den Angaben zufolge die fünf großen Konzerne Rewe, Edeka, Aldi, Metro und die Schwarz-Gruppe, zu der die Discounter Lidl und Kaufland gehören.

Anhand ausgesuchter Produkte wolle die Behörde in einer Sektoruntersuchung prüfen, ob und in welchem Ausmaß die großen Konzerne Wettbewerbsvorteile gegenüber ihren kleinen Konkurrenten genießen - etwa in der Preisverhandlung mit den Lieferanten. Darüber hinaus solle geprüft werden, welche Auswirkungen solche Vorteile auf den Kampf um Kunden haben, teilte die Behörde mit.

Vor gut einem Jahr hatten Beamte Büros von Branchengrößen wie Rewe, Edeka, Metro und der Schwarz-Gruppe durchsucht. Das Kartellamt geht dem Verdacht nach, Preise für Süßwaren, Kaffee oder Tiernahrung seien abgesprochen worden. Diese Untersuchung dauere noch an, sagte ein Sprecher des Kartellamts.