Formel-1-Chef Ecclestone soll Millionen Dollar an früheren Vorstand weitergegeben haben

München. Auf der Suche nach der Quelle des rätselhaften Millionenvermögens von Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky führt eine Spur in die Landesbank selbst. Die BayernLB soll laut "Süddeutscher Zeitung" im Zuge des Verkaufs ihrer Anteile an der Formel 1 an den Finanzinvestor CVC insgesamt 67 Millionen US-Dollar an den Chef der Rennserie, Bernie Ecclestone, und an eine seiner Firmen gezahlt haben. Dies gehe aus Akten der BayernLB hervor, die der Münchner Staatsanwaltschaft vorliegen. Im Umfeld der Bank geht man laut der Zeitung davon aus, dass Ecclestone den größten Teil der Millionen dann in den folgenden Jahren an Gribkowsky weitergeleitet habe. Gribkowsky hätte sich somit mit dem Geld des eigenen Arbeitgebers bereichert.

Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts der Korruption beim Verkauf der Formel-1-Anteile der Staatsbank. Das frühere BayernLB-Vorstandsmitglied Gribkowsky sitzt deswegen seit Anfang Januar in Untersuchungshaft. Der Manager soll nach dem Ausstieg der BayernLB aus der Rennserie heimlich 50 Millionen Dollar (37 Mio. Euro) kassiert haben. Sein Vermögen wurde von der Staatsanwaltschaft inzwischen teilweise beschlagnahmt. Ein BayernLB-Sprecher sagte zu dem Bericht nur: "Die Vertragsdetails mit CVC unterliegen einer Verschwiegenheitspflicht." Die Staatsanwaltschaft München wollte sich "zu Details" nicht äußern. Auch Gribkowskys Anwalt und Ecclestone schwiegen laut "SZ" zu dem Bericht. Der Formel-1-Boss hatte zuvor wiederholt erklärt, nichts mit den Zahlungen zu tun zu haben.