Stockholm. Für Vattenfall sind die goldenen Jahre mit Rekordgewinnen in Deutschland vorbei. Für das Geschäft in Zentraleuropa mit der Bundesrepublik als Schwerpunkt halbierte sich 2010 der operative Gewinn von 18,9 auf 9,5 Milliarden schwedische Kronen (1,08 Milliarden Euro).

Die Bilanz trübten zum einen Abschreibungen für das im März verkaufte deutsche Höchstspannungsnetz und Wertberichtigungen für die Konzernaktivitäten in den Beneluxländern - insgesamt knapp 11,2 Milliarden Kronen - sowie der fast permanente Stillstand der Atomreaktoren Krümmel und Brunsbüttel. Allein im vergangenen Jahr kostete der Ausfall der beiden seit drei Jahren stillstehenden Reaktoren Vattenfall 445 Millionen Euro. Bis zur Jahresmitte will Vattenfall mit E.on, dem bisherigen "stillen Partner" an beiden Nuklearanlagen, zu einer Entscheidung kommen, ob die Deutschen die operative Leitung für die Reaktoren von den Schweden übernehmen.

Trotz der Probleme steigerte Vattenfall den operativen Gewinn: Der Konzern profitierte von hohen Strompreisen in Nordeuropa und legte beim operativen Gewinn um 6,9 Prozent auf 29,9 Milliarden Kronen zu. Der Nettoumsatz stieg um vier Prozent auf 213,6 Milliarden Kronen.