Experten sehen für Pleitebank kaum noch Chancen. Aus für WestLB soll geprüft werden

Berlin. Die vom Staat aufgefangene Immobilienbank Hypo Real Estate soll nach Ansicht eines Expertengremiums abgewickelt werden. "Der Expertenrat empfiehlt, eine Abwicklung der gesamten Hypo-Real-Estate-Gruppe - unter Einschluss der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) - sehr ernsthaft in Betracht zu ziehen", heißt es in einem noch unveröffentlichten Gutachten, aus dem mehrere Medien zitieren.

Die Chancen für eine erfolgreiche Privatisierung der HRE seien angesichts der geringen Margen und des heftigen Wettbewerbs begrenzt. Auch für die WestLB empfiehlt das Gremium eine Abwicklung, wie sie sich bereits abzeichnet. Beide Institute erbrächten "keine volkswirtschaftlich unentbehrliche Leistung". Es sei unwahrscheinlich, dass der Bund mit dem geplanten Verkauf der HRE nach einer Sanierung "substanziell mehr erlösen kann als bei einer geordneten Abwicklung". Die Bank, die 2011 in die Gewinnzone zurückkehren will, warnte vor negativen Folgen für alle Banken und Versicherer.

Die Bundesregierung hatte das Gremium eingesetzt, um dem Bund Wege zum Ausstieg aus allen vier Banken aufzuzeigen, an denen er sich in der Finanzkrise mit frischem Kapital beteiligt hatte. Dazu gehören auch die Commerzbank und die Aareal. Für die "grundsätzlich profitable" Commerzbank, in die der Rettungsfonds SoFFin 18,2 Milliarden Euro gesteckt hat, sehen die Experten zwei Ausstiegsszenarien. Neben einer Kapitalerhöhung sei auch eine Wandlung der Einlage in Aktien denkbar, um das Mehrheitspaket anschließend zu verkaufen.