Kupferhütte gibt 20 Millionen Euro für bessere Luft aus. Wirtschaft stellt Elf-Punkte-Plan vor

Hamburg. Der Vertrag wurde gestern im Rathaus unterzeichnet. Bis 2016 investiert Hamburgs Kupferhütte Aurubis 20 Millionen Euro in den Umweltschutz. Die wichtigste Maßnahme ist, die Luft auf der Veddel zu verbessern und die Abgase vom Aurubis-Ofen Ost um 50 Prozent zu reduzieren.

Aurubis schließt bereits seit 1985 Umweltvereinbarungen mit der Stadt. Doch auch andere Hamburger Unternehmen haben entdeckt, dass sich mit nachhaltigem Wirtschaften nicht nur Ressourcen einsparen lassen, sondern auch Geld. "Die mehr als 700 Firmen, die inzwischen der UmweltPartnerschaft in Hamburg beigetreten sind, sparen bereits 120 000 Tonnen CO2 jährlich ein und 20 Millionen Euro Betriebskosten", sagte Ulrich Brehmer, Geschäftsleiter für Umwelt und Innovation der Handelskammer, bei der Vorstellung eines Elf-Punkte-Programms für mehr Ressourcenschutz. Darin verpflichtet sich Hamburgs Wirtschaft unter anderem, in Zusammenarbeit mit den Hochschulen der Stadt nach innovativen Möglichkeiten für Nachhaltigkeit zu forschen. Zudem soll Hamburg bei der ökologischen Energieerzeugung sowie der Energieeffizienz eine Spitzenposition einnehmen. Auch soll die Bildung und Qualifikation zum Thema Ressourcenschutz in Schulen, Hochschulen und Betrieben verbessert werden.

Die Zeit drängt offenbar. "Der weltweite Ressourcenverbrauch hat in den vergangenen 30 Jahren um 50 Prozent zugenommen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Barrel Öl 200 Dollar kostet", sagte Friedrich Schmidt-Bleek, Präsident des Faktor-10-Instituts, gestern in der Handelskammer. Die Ressourceneffizienz müsse in einem Land wie Deutschland um den Faktor zehn gesteigert werden, in den USA noch deutlich mehr. Klaus Wiegandt, der frühere Metro-Chef und Initiator der Stiftung Forum für Verantwortung, prophezeite ein sich veränderndes Verhalten von Verbrauchern in Richtung Nachhaltigkeit. Umweltbewusstsein sei unverzichtbar für den langfristigen Erfolg der Hamburger Wirtschaft, sagte Lutz Bandusch, Chef des Arcelor-Mittal-Stahlwerks und Sprecher der Autoren des Elf-Punkte-Papiers. Die deutsche Wirtschaft könne zudem davon profitieren, dass ihre Umwelttechnik weltweit nachgefragt würde.

Nach einem Kongress mit 120 Unternehmern gab es am Abend einen Senatsempfang für 400 Teilnehmer der Hamburger UmweltPartnerschaft. "Wenn es uns gelingt, ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftliches Wachstum weiter sinnvoll zu kombinieren, können wir auch künftig Vorbild sein für viele andere Städte in Deutschland und Europa", sagte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU).