Nur eine “konzertierte Aktion aller Marinen“ könne Überfälle vor Afrika verhindern

Hamburg. Der Hamburger Reeder Peter Krämer hat sich für einen internationalen Marineeinsatz gegen Piraten ausgesprochen und dabei auch den Einsatz eines Flugzeugträgers ins Gespräch gebracht. "Es hilft nur eine konzertierte Aktion aller Marinen, die den Schifffahrtsweg um das Horn von Afrika zu einer geschützten Zone machen müssten. Die Marinen sind die Einzigen, die das können. Möglicherweise müsste dafür ein Hubschrauber- oder Flugzeugträger in dem Gebiet kreuzen", sagte Krämer im Interview mit dem Abendblatt. Piraterie sei inzwischen zu einer "Industrie mit angestellten Söldnern" geworden, so der Unternehmer. Es gebe Preise für entführte Seeleute, die bei einer Million Dollar pro Kopf liegen können.

Die von einer Entführung betroffene Bremer Reederei Beluga hat derweil Kontakt zu den Piraten aufgenommen, die das Schiff "Beluga Nomination" Ende Januar gekapert hatten. Was die Seeräuber genau verlangen, war am Wochenende aber nicht zu erfahren. Sieben Besatzungsmitglieder sind noch in der Hand der Piraten. Zwei wurden von den Piraten ermordet, ein Ingenieur sprang auf der Flucht vor den Piraten über Bord und ertrank vermutlich. Zwei weitere Besatzungsmitglieder konnten in einem Rettungsboot fliehen und wurden von einem Nato-Schiff gerettet.