Türkische Metropole Istanbul verdrängt München von Rang eins

Hamburg. Der Ruf Hamburgs als Hafenstandort und internationaler Umschlagplatz für Waren und Dienstleistungen macht die Hansestadt auch für Immobilieninvestoren interessant. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC) mit dem Urban Land Institute (ULI) haben sich die Ertragsperspektiven an der Elbe im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert.

Für die Studie wurden 600 europäische Immobilienexperten befragt. Sie sollten die Renditechancen von Investments in verschiedenen europäischen Städten für 2011 beurteilen - und zwar auf einer Skala von eins ("katastrophal") bis neun ("hervorragend").

Hamburg konnte sich im Urteil der Experten von der Punktzahl 5,4 auf 5,7 verbessern. Dennoch fiel die Hansestadt im europäischen Vergleich vom dritten auf den sechsten Platz zurück. "Hamburg ist für Immobilieninvestoren noch immer sehr attraktiv", sagt Jochen Brücken, Partner bei PwC. "Es ist nur so, dass die Entwicklungsperspektiven in anderen europäischen Städten noch besser eingeschätzt werden."

Angeführt wird die Rangliste von der türkischen Metropole Istanbul, die zuvor noch den fünften Platz belegte. "Die Stadt am Bosporus wird als Brücke zwischen Asien und Europa wahrgenommen", sagt Brücken. Zudem sei der Markt hier noch nicht so stark entwickelt, was einen besonders großen Raum für Wertsteigerungen lasse. Genau diese Perspektive fehlt den Investoren offensichtlich bei München, das seinen Spitzenplatz an Istanbul abtreten musste.

Insgesamt haben sich die Ertragsaussichten in Europa laut PwC leicht verbessert, wobei vor allem die nord- und mitteleuropäischen Metropolen zulegten. Aufsteiger des Jahres ist Stockholm, das sich vom elften auf den vierten Rang vorarbeiten konnte. Wenig rosig sieht es hingegen auf den Immobilienmärkten der Euro-Krisenstaaten aus. Sowohl der griechischen Hauptstadt Athen als auch der irischen Metropole Dublin räumen die Experten für das laufende Jahr nur mäßige Zukunftsaussichten ein.