HanseMerkur-Chef wird am 3. März vom Plenum der Handelskammer gewählt

Hamburg. Nun ist es offiziell: HanseMerkur-Chef Fritz Horst Melsheimer soll neuer Präses der Handelskammer Hamburg werden. Das Abendblatt berichtete über diese Personalie bereits am vergangenen Sonnabend exklusiv. In seiner gestrigen Sitzung nominierte das Präsidium der Kammer den 60-Jährigen für das wichtigste Ehrenamt der Hamburger Wirtschaft. Am 3. März wird dem Plenum die Personalie zur Abstimmung vorgelegt. Melsheimers Wahl gilt als Formsache.

Der HanseMerkur-Chef nannte in einer ersten Stellungnahme das jüngst von der Kammer vorgestellte Projekt 2030 als einen wichtigen Baustein seiner Arbeit als künftiger Präses. "Ich möchte gemeinsam mit allen engagierten Hamburger Unternehmern daran arbeiten, dass diese Ideen Realität werden", so Melsheimer. Im Rahmen des Projekts 2030 hat die Kammer zehn wichtige Vorhaben in der Metropolregion Hamburg für die kommenden 20 Jahre formuliert. Dabei geht es unter anderem um den Ausbau von Ganztagsschulen, eine verbindliche Schuldenrückführung bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent und die Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele in der dritten Dekade dieses Jahrhunderts.

Melsheimer kennt sich mit der Arbeit in der Handelskammer bestens aus. Seit 1993 ist er in ihren Gremien tätig, seit 2005 als Mitglied des Plenums. Seit 2008 ist er Vizepräses der Kammer und leitet deren Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft. Zuletzt übernahm Melsheimer den Vorsitz des von der Kammer gegründeten Vereins Finanzplatz Hamburg.

Wie erwartet hat der Aufsichtsrat der HanseMerkur ihrem Vorstandsvorsitzenden die Kandidatur zum Kammer-Präses nicht verwehrt. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Anpassungen an den Zuständigkeiten im Vorstand vorgenommen werden müssen. Derzeit ist Melsheimer in dem aus fünf Personen bestehenden Gremium für die Bereiche Unternehmenspolitik, Personal, Revision, Risikomanagement und Markenführung verantwortlich.

Mögliche Verschiebungen sind jedoch im Vorstand offenbar noch nicht abschließend besprochen worden. Allerdings hat sich das Geschäft des Versicherers in den zurückliegenden Jahren so gut entwickelt, dass eine solide Basis für derartige Veränderungen gelegt sein dürfte.

Die Suche nach einem neuen Kammer-Präses war notwendig geworden, weil Frank Horch das Amt Mitte Januar überraschend von einem auf den anderen Tag niedergelegt hatte. Horch wechselte in die Politik und ist nun Schattenwirtschaftsminister des SPD-Spitzenkandidaten für das Bürgermeisteramt, Olaf Scholz.