Amsterdam. Philips bleibt trotz schlechteren Fernsehgeschäfts auf Wachstumskurs. Dank eines kräftigen Zuwachses in den Bereichen Gesundheit und Beleuchtung verdreifachte der niederländische Elektronikkonzern seinen Gewinn auf insgesamt 1,452 Milliarden Euro - eine Steigerung um 1,028 Milliarden Euro im Vergleich zum krisenbedingt schwachen Vorjahr.

"Wir haben ein starkes Jahr 2010 abgeschlossen", sagte Konzernchef Gerard Kleisterlee gestern bei seiner letzten Bilanzvorlage. Im April soll der langjährige Vorstandschef von dem Restrukturierungsexperten Frans van Houten abgelöst werden. Die Zahlen für den deutschen Markt werden erst im Frühjahr vorgelegt. In Deutschland hat Philips seine Zentrale in Hamburg und beschäftigt 6900 Mitarbeiter.

Kleisterlee räumte Sorgen im Bereich der Unterhaltungselektronik ein. Besonders deutlich wurden die Probleme im vierten Quartal 2010: Die Umsätze im Sektor "Consumer Lifestyle" sanken um 216 Millionen Euro auf 2,687 Milliarden Euro, davon entfielen auf die TV-Geräte rund 179 Millionen Euro. Ungeachtet der anhaltenden Nachfrage bei Flachbildfernsehern seien die Marktbedingungen schwierig und die Gewinnspannen gesunken, sagte Kleisterlee. Vor allem in Industrieländern greifen Verbraucher immer seltener zu den eher teuren Philips-Markengeräten. Daher rechnen die Niederländer dort auch 2011 mit keiner Besserung.

Sie setzen vielmehr auf die boomenden Märkte in China und Indien. Der Anteil von Schwellenländer-Märkten am Absatz des Konzerns sei bereits auf 33 Prozent gestiegen und soll bis 2015 auf 40 Prozent klettern. Im Gesamtjahr erhöhte sich der Konzernumsatz insgesamt um zehn Prozent auf 25,4 Milliarden Euro, obwohl er im vierten Quartal nur um zwei Prozent zulegte. Die Dividende je Aktie soll um 0,05 auf 0,75 Euro erhöht werden.