Neue Analysen zum Futtermittelskandal. Keine Hinweise auf zusätzliche belastete Ware

Hannover. Dioxin ist möglicherweise über Altfette aus der Lebensmittelindustrie und nicht über technische Fette in Futtermittel gelangt. Das haben Untersuchungen des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums ergeben. Niedersächsische Landesbehörden widersprachen zugleich am Freitag Berichten, wonach sich der Dioxin-Skandal ausgeweitet hat.

Das Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf teilte mit, man sei bei der Rückverfolgung der Herkunft des Dioxins erfolgreich gewesen. In Proben eines Herstellers technischer Fette sei das Dioxin-Muster gefunden worden, das auch in belasteten Eiern nachgewiesen wurde. Untersucht wurden Proben einer Firma, die für den Biodieselproduzenten Petrotec Altspeisefette raffiniert hatte. Die Dioxine seien aber nicht in dieser Anlage entstanden, sondern hätten sich bereits in den angelieferten Altfetten aus der Lebensmittelindustrie befunden. Die Grenzwerte für Industriefette seien eingehalten worden.

"Mit diesen Untersuchungen haben wir einen ersten Erklärungsansatz, den wir heute auch der zuständigen Staatsanwaltschaft übermitteln werden", sagte der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel. "Es zeigt sich damit auch, dass hier Fette ins Futtermittel gelangten, die dort nicht reingehören."

Nach Angaben der zuständigen Behörden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Dioxin-Skandal ausweitet. Die Menge an Futterfett und der Zeitraum, in dem Lieferungen stattfanden, hätten sich nicht geändert, teilte das Agrarministerium in Hannover mit. Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" gemeldet, es habe angeblich mehr Futterfettlieferungen von dem Unternehmen Harles & Jentzsch in Uetersen gegeben als bislang bekannt.