Versicherer will Mitarbeiter zusammenziehen. Makler erwartet riesigen Neubau

Hamburg. Nach der Übernahme der Krankenversicherung des Deutschen Rings mit 400 Beschäftigten bekommt der Hamburger Versicherer Signal Iduna ein Standortproblem. "Wir haben jetzt 3700 Mitarbeiter in Hamburg, die auf vier verschiedene Standorte verteilt sind. Auf Dauer ist das kein Zustand", sagt Reinhold Schulte, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe: "Wir suchen nach einer Lösung, um alle Mitarbeiter an einem Standort zu vereinen und haben unseren eigenen Immobilienexperten entsprechende Prüfaufträge erteilt."

Die Mitarbeiter in Hamburg sind auf zwei Gebäude in der City Nord verteilt, die durch einen Tunnel verbunden sind. Hinzu kommen die Zentrale an der Rabenstraße und der Standort beim Deutschen Ring an der Ludwig-Erhard-Straße. Um die 3700 Mitarbeiter zu vereinen, wären nach Schultes Angaben 85 000 Quadratmeter (m²) Büro- und Nebenflächen erforderlich. Selbst der gesamte Leerstand in der HafenCity von 60 000 m² würde nicht ausreichen, um die Raumwünsche zu erfüllen. "Mit Bestandsobjekten lässt sich die Zusammenführung von Mitarbeitern in dieser Größenordnung nicht realisieren", sagt Andreas Wende, Hamburger Niederlassungsleiter von Jones Lang LaSalle, dem Abendblatt. Das sei ein klassisches Objekt für einen Projektentwickler, also einen Neubau. Wende: "Es wäre eines der größten Projekte in Deutschland in den vergangenen Jahren."

Das Standortproblem zeige, "wie Hamburg in den letzten Jahren von der Fusion profitiert hat", unterstrich Schulte. 1999 hatten sich die Signal aus Dortmund und die Hamburger Iduna Nova zusammengeschlossen. Im vergangenen Jahr sind die Beitragseinnahmen um 7,4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gestiegen. Besonders gut liefen die Sparten Lebensversicherung und Krankenversicherung. Das Neugeschäft legte über alle Sparten um 18 Prozent zu. Schulte erwartet auch in diesem Jahr viele Neuzugänge in der privaten Krankenversicherung.