Laut Airbus-Vorstand Gerald Weber werden auch weitere Leiharbeiter übernommen

Toulouse. Produktionsvorstand und Airbus-Deutschland-Chef Gerald Weber wird das Unternehmen Ende März verlassen. Im Abendblatt spricht er über neue Arbeitsplätze beim Flugzeugbauer, Leiharbeiter und die Stimmung in der Belegschaft.

Abendblatt:

Airbus hat zahlreiche Aufträge bekommen und plant einige neue Projekte. Muss deshalb die Zahl der Stellen nicht deutlich erhöht werden?

Gerald Weber:

Wir wollen 2012 die Produktion unserer kleinen Airbus-Flugzeuge von heute 36 auf 40 Flugzeuge im Monat steigern. In den nächsten Monaten läuft aber auch das Programm unseres neuen Langstreckenjets A350 an. Dazu brauchen wir unter anderem Spezialisten für die neuen Kohlefaserverbundwerkstoffe. In diesem Jahr plant Airbus bis zu 3000 Einstellungen. Insgesamt 1500 zusätzliche Stellen werden geschaffen, davon sicherlich mehrere Hundert in Deutschland. Wie sich diese Arbeitsplätze konkret auf die Werke aufteilen werden, kann man jedoch jetzt noch nicht sagen.

Wie viele Stellen bei Leiharbeitern hat Airbus Deutschland im vergangenen Jahr abgebaut?

Weber:

Für das Aufholprogramm des A380 waren zeitweise mehrere Tausend deutsche Leiharbeitskräfte eingesetzt. Dank der enormen Fortschritte im A380-Programm konnten alleine 2010 rund 2000 Positionen abgebaut werden. Wir haben aber auch die Entscheidung getroffen, etwa 700 der Leiharbeitskräfte fest einzustellen. So haben wir 2010 rund 450 frühere Leiharbeitnehmer übernommen. In diesem Jahr werden es noch einmal 250 sein.

2009 hat eine Umfrage unter den Airbus-Beschäftigten erhebliche Unzufriedenheit aufgezeigt. Was ist getan worden, um die Stimmung im Unternehmen zu verbessern?

Weber:

Wir haben viel mit den Mitarbeitern gesprochen. Besonders der Airbus-Vorstand hat sich regelmäßig mit Mitarbeitern auf allen Ebenen ausgetauscht. Wir haben zusätzlich entschieden, wieder mehr Kompetenzen auf untere Entscheidungsebenen zu verlagern, und wir haben die Teamarbeit verbessert. Die zweite Umfrage aus dem Jahr 2010 ergab dann eine wesentlich höhere Teilnahme und auch eine leichte Verbesserung der Werte.