Verkauf der japanischen Wagen wird 2013 eingestellt. In Hamburg ist das Autohaus Lass betroffen

Hamburg. Der japanische Autohersteller Daihatsu zieht sich aus Europa zurück. Die zum Toyota-Konzern gehörende, auf kleinere Fahrzeuge spezialisierte Marke wird den Vertrieb ihrer Fahrzeuge Anfang 2013 einstellen. Seit Ende der 70er-Jahre hatten die Japaner in Europa ihre Wagen wie etwa den Cuore oder den Charade angeboten.

Doch schon seit Jahren belastete den Konzern das Wechselkursrisiko, da die Fahrzeuge nicht in Europa hergestellt und aus Asien importiert werden müssen. Daihatsu ist es zuletzt immer schwerer gefallen, das Geschäft trotz der geringen Margen im Segment der Klein- und Kompaktwagen sowie kleiner Stückzahlen und eines harten Wettbewerbs profitabel in Europa zu betreiben. Dazu kommt die Fülle der Umweltschutzauflagen, denen sich der Konzern mit seinen für den europäischen Markt bestimmten Modellen unterwerfen musste. Im vergangenen Jahr soll Daihatsu nur noch gut 5000 Fahrzeuge in Deutschland abgesetzt haben - trotz der Abwrackprämie, die den Verkauf kleiner Autos beflügelt hatte.

In Hamburg hat das Autohaus Lass seit 25 Jahren die Marke Daihatsu vertreten. Inhaber Holger Lass hatte erst in der Nacht zu gestern von der Entscheidung der Japaner erfahren, sieht der Zukunft seines Autohauses aber dennoch gelassen entgegen.

"Der Vertrieb geht bis 2013 weiter, die Versorgung mit Ersatzteilen ist für die nächsten 13 bis 15 Jahre gesichert, und das Werkstattgeschäft dürfte weiter gut laufen", sagte Lass dem Abendblatt. Auch die Garantieansprüche für Besitzer eines Daihatsu blieben unangetastet. Die Arbeitplätze seiner neun Mitarbeiter seien ebenfalls sicher - er habe seit Jahren schwarze Zahlen geschrieben.

Insgesamt verfügt die Marke in Deutschland über ein Netz von rund 300 Händlern. In der Zentrale Daihatsu Deutschland in Tönisvorst bei Krefeld sind 70 Mitarbeiter beschäftigt.