Wie in Österreich sollen sie nur noch einmal pro Tag erhöht werden dürfen. Experten geben Tipps zum sparsamen Fahren

Hamburg. Angesichts der aktuellen Rekordpreise an den Tankstellen fordert der Auto Club Europa (ACE) eine Regulierung der Benzinpreise in Deutschland. Die Bundesregierung solle dabei dem Beispiel Österreichs folgen, sagte ACE-Chef Wolfgang Rose. Dort ist eine Erhöhung der Preise seit Jahresbeginn nur noch einmal pro Tag erlaubt. Das sollte in Deutschland mehrere Monate lang erprobt werden, sagte Rose. "Das österreichische Modell könnte auch hierzulande eine kostendämpfende Wirkung entfalten." Der ACE-Chef rief Autofahrer zugleich auf, freie Tankstellen vorzuziehen.

Experten des ADAC und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) sind überzeugt, dass Autofahrer mit einem spritsparenden Fahrstil, vorausschauendem Tanken sowie einigen technischen Kniffs ihre Benzinkosten um bis zu 30 Prozent drücken können. Die wichtigsten Tipps:

Preisvergleich Wer Sprit braucht, sollte sich stets zielgerichtet nach der billigsten Zapfsäule umschauen. Fast alle Automobilklubs und auch spezialisierte Ratgeber-Dienste im Internet helfen dabei mit aktuellen Benzinpreisübersichten in der Region oder auch Preistipps entlang einer bestimmten Route, etwa unter adac.de/tanken. Freie Tankstellen bieten den Treibstoff oft einige Cent günstiger an als Markenstationen. Noch billiger ist es nicht selten an Supermarkt-Zapfsäulen, vor allem in der Nähe großer Einkaufszentren. Die Preise liegen dort oft nochmals 1,0 bis 1,5 Cent unter denen der unabhängigen Konkurrenz.

Tankplanung Auf Autobahntankstellen sind die Preise in der Regel besonders hoch. Billiger ist es oft, abzufahren und im nächsten Ort aufzutanken. Wer seine Tankstopps strategisch plant, kann auf längeren Routen so manchen Euro sparen. Autoklubs und Online-Ratgeber informieren auch über Tankstellen entlang der Autobahnen mit genauer Bezeichnung der Ausfahrten.

Wirtschaftlich schalten Bis zu 20 Prozent Sprit lassen sich einsparen, wenn das Auto niedertourig gefahren wird, also im Drehzahlbereich zwischen 1500 und 2500 Umdrehungen pro Minute. Schnelles Weiterschalten der Gänge ist wichtig: Mit der Motorengeneration von heute kann ab Tempo 25 schon in den dritten Gang geschaltet, ab Tempo 40 in den vierten und ab 50 im fünften Gang gefahren werden.

Dosiert Gas geben Sparpotenzial steckt auch im rechten Fuß. Weil jedes Anfahren und Beschleunigen viel Benzin schluckt, raten die Autoklubs zum "Mitschwimmen" im Verkehrsstrom mit konstanter Geschwindigkeit. Temperamentvolles Fahren geht immer ins Geld.

Gewicht reduzieren Jedes Kilo Gewicht, das unnötig spazieren gefahren wird, treibt die Tankrechnung in die Höhe: 100 Kilogramm Mehrgewicht steigern den Verbrauch auf 100 Kilometern Strecke um etwa einen halber Liter.

Luftwiderstand reduzieren Auf dem Dach montierte Radständer, Dachboxen und Skigepäckträger kosten zehn bis 50 Prozent mehr Sprit. Je schneller damit gefahren wird, desto mehr "frisst" der Wagen.Wer seine Dachaufbauten absehbar nicht mehr braucht, sollte sie sofort abmontieren.

Reifen kontrollieren Der Luftdruck in den Reifen hat großen Einfluss auf den Rollwiderstand und damit auch auf den Kraftstoffverbrauch. Ein halbes Bar zu wenig Druck treibt ihn um sechs Prozent in die Höhe.