New York/Oslo. US-Diplomaten mischen im Kampf zwischen Boeing und dem Kontrahenten Airbus kräftig mit. Mit Vergünstigungen werden Staatsoberhäupter oder auch Topmanager von Fluggesellschaften dazu bewogen, sich für das amerikanische Produkt und nicht für den Konkurrenten zu entscheiden, wie die "New York Times" auf Basis von diplomatischen Depeschen, die der Enthüllungsplattform WikiLeaks zugespielt wurden, berichtet.

Demnach gibt es hinter den Kulissen einen wahren "internationalen Basar", äußern ausländische Führungspersönlichkeiten zuweilen bizarre Wünsche, die ihnen dann auch oft erfüllt werden - im Gegenzug zum Kauf von Boeing-Maschinen im Wert von Milliarden Dollar. So habe etwa König Abdullah von Saudi-Arabien darum ersucht, seinen persönlichen Jet in Sachen Hightech ganz nach dem Muster der US-Präsidentenmaschine Air Force One auszustatten.

Unterdessen sorgt die Ankündigung von WikiLeaks, eine große US-Bank mit Enthüllungen bloßzustellen, bei der Bank of America, die als wahrscheinliches Ziel gilt, für hektische Betriebsamkeit: Laut "New York Times" hat das Institut ein Team von 15 bis 20 Leuten gebildet, das interne Dokumente nach brisanten Inhalten durchforstet und Informationslecks aufspüren soll.

Unter Berufung auf WikiLeaks-Enthüllungen berichtete die norwegische Zeitung "Aftenposten", Deutschland entwickle mithilfe der USA ein System von Spionagesatelliten. Dem widersprach das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Bei dem Projekt gehe es nicht um einen Satelliten für Spionagezwecke.