Staatsanwaltschaft untersucht unklare Zahlungen in Millionenhöhe

München. Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich erneut mit einem ehemaligen Manager der BayernLB. Sie prüft derzeit, woher 50 Millionen US-Dollar kommen, die in eine Stiftung zugunsten des ehemaligen Risikovorstands der Bank, Gerhard Gribkowsky, geflossen sind, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Staatsanwaltschaftssprecherin Barbara Stockinger bestätigte gestern, dass es Ermittlungen gebe: "Wir prüfen, woher das Geld kommt und ob es im Zusammenhang damit Straftaten gibt."

Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, werde sich zeigen, sagte Stockinger. Man stehe mit den Vorermittlungen noch am Anfang. Zu der Frage, woher das Geld stammen könnte, hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Sie bestätigt allerdings, dass Gribkowsky am 29. Dezember bei den Ermittlern war. In welcher Eigenschaft - sei es als Zeuge oder Beschuldigter - kommentierte Stockinger nicht.

Laut "SZ" prüft die Staatsanwaltschaft vor allem, ob die Millionen im Zusammenhang mit der Formel 1 geflossen sein könnten. Gribkowsky hatte beim Verkauf der Vermarktungsrechte im Jahr 2005 eine zentrale Rolle gespielt. Damals hatte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone nach langem Hin und Her doch die faktische Kontrolle über die Rennserie behalten können. Der "SZ" sagte Gribkowsky dazu, er wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen. Wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien, könne er öffentlich darlegen, dass alles in Ordnung sei.

Dem Zeitungsbericht zufolge floss das Geld aus Mauritius und von den Jungfraueninseln in die 2007 gegründete "Sonnenschein Privatstiftung" mit Sitz in Salzburg. Deren Hauptzweck sei die Versorgung des Stifters. Nach Steuern seien rund 25 Millionen Euro übrig geblieben.