Frankfurt/Paris. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) in Köln hat die zusätzlichen Überprüfungen von Rolls-Royce-Triebwerken für den Airbus A380 gelockert. Jüngere Modelle ab einer bestimmten Seriennummer müssten nun nur noch alle 100 Flüge auf Öllecks in der Turbine überprüft werden, sagte ein EASA-Sprecher am Donnerstag. Bei den älteren Triebwerken sei weiterhin eine Überprüfung alle 20 Flüge erforderlich. Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty teilte in Frankfurt mit, in der ersten Januar-Woche werde ein Triebwerk an einem A380 noch getauscht. Dann müssten alle ihre A380-Motoren nur noch alle 100 Flüge überprüft werden, was besser in die Wartungsintervalle passe.

Lufthansa wird dann zwei Triebwerke an ihren A380 ausgewechselt haben. Die Firma erwartet demnächst ihren fünften A380 und will ab 15. Januar damit von Frankfurt nach New York fliegen. Bislang werden Tokio, Peking und Johannesburg angesteuert.

Die EASA schrieb in einer neuen Anweisung an die Fluggesellschaften, die Ermittlung der Unfallursache bei der Triebwerksexplosion an einer Qantas-Maschine nahe Singapur Anfang November habe ergeben, dass eine kleine Ölleitung gebrochen sei, weil ihre Wand durch einen Herstellungsfehler zu dünn gewesen sei. Das ausgetretene Öl habe sich zu einem Ölfeuer im Triebwerk entzündet. Das habe zu einem Bruch des Führungsarms der Mitteldruckturbinenscheibe geführt. Die Scheibe und andere Teile seien mit hoher Energie durch die Triebwerksverkleidung geschossen und hätten das Flugzeug beschädigt. Der A380 mit 466 Passagieren an Bord musste notlanden.

Airbus liefert in diesem Jahr nur 18 statt 20 A380 aus

Airbus wird aufgrund der Probleme mit den Rolls-Royce-Triebwerken in diesem Jahr nur 18 statt der geplanten 20 Superjumbos A380 ausliefern. Die bislang für Ende des Jahres geplante Auslieferung der 19. Maschine verschiebe sich auf Anfang Januar, sagte ein Sprecher des Flugzeugbauers. Kunde ist Qantas. Bereits Mitte Dezember hatte Airbus das Ziel auf 19 abzuliefernde Jets gesenkt.