Bestnoten erhalten nur zwei von 20 geprüften Produkten

Frankfurt. Selbst als vegetarisch deklarierter Fleischersatz mit der Auszeichnung Bio ist teilweise mit Schadstoffen belastet. Wie aus einer gestern veröffentlichten Untersuchung des Magazins "Öko-Test" hervorgeht, stecken ausgerechnet in zwei Bioprodukten relativ große Mengen Weichmacher und in einem Pestizide.

Auch wenn alle 13 geprüften Biowaren und sieben sonstigen Produkte dem Fleischgeschmack sehr nahe kämen, verwendeten die meisten Hersteller darüber hinaus synthetische Geschmacksverstärker. Ein Viertel der geprüften Produkte sei "mangelhaft" oder "ungenügend" gewesen, knapp die Hälfte habe lediglich ein "befriedigend" oder "ausreichend" erreicht. Nur zwei Produkte erhielten bei der Beurteilung die Bestnote.

Relativ große Mengen des Weichmachers Diisononylphthalat (DINP) wurden laut Studie in den Bioprodukten Pural Vegetarische Bio-Nuggets und Taifun Tofu-Bratgriller Demeter gefunden. Der Stoff gehe gewöhnlich aus Kunststoffen in der Verpackung vor allem auf fettreiche Lebensmittel über und sei gesetzlich reguliert. Bei den Bio-Nuggets im Test sei jedoch die gesetzliche Höchstmenge für den Übergang von DINP der Verpackung auf die Ware überschritten.

Auf geschmacksverstärkende Zusätze wird zumeist nicht verzichtet

Weitere Mängel zeigten sich bei der Art und Weise, wie der Fleischgeschmack der Waren erzeugt wurde. Trotz des Images einer natürlichen Ernährung verzichteten die meisten Hersteller nicht auf geschmacksverstärkende Hefeextrakte oder Aromen, heißt es in der Studie weiter. Drei der untersuchten Produkte enthielten zudem Spuren von Gensoja.

"Öko-Test" lehnt sich nach eigenen Angaben bei der Bewertung an die gesetzlichen Höchstmengen für Schadstoffe in Lebensmitteln an. Oft werden aber noch strengere Maßstäbe zugrunde gelegt. So könnten gentechnisch veränderte Produkte nur noch mit "befriedigend" bewertet werden, da der gesetzlich erlaubte Wert von 0,9 Prozent nach Auffassung des Magazins viel zu hoch sei.