Houston. Ein halbes Jahr nach der schwersten Ölkatastrophe in der US-Geschichte hat sich der Energiekonzern BP mit ersten Einmalzahlungen einen Klageverzicht von Geschädigten erkauft. Aus dem Ausgleichsfonds seien Anwohnern und Firmen der Golfküste dafür bisher 43 Millionen Dollar bezahlt worden, teilte der Konzern mit.

Der Verwalter des insgesamt 20 Milliarden Dollar schweren Hilfsfonds, Kenneth Feinberg, hatte die Option Einmalzahlung gegen Klageverzicht am 13. Dezember angekündigt. Demnach bekommt jede Person, die sich darauf einlässt, pauschal 5000 Dollar. Unternehmen erhalten 25 000 Dollar. Das BP-Angebot wird von Anwälten und Politikern kritisiert. Sie haben den Geschädigten geraten, sich sehr gut zu überlegen, ob sie sich bereits jetzt abschließend mit BP einigen wollen. Sie verweisen darauf, dass sich manche Schäden aus der Katastrophe erst in der Zukunft zeigen könnten.

Auslöser der Ölpest war die Explosion der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April. 87 Tage lang flossen fünf Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl ins Meer. Der britische Ölkonzern hat bislang 2,6 Milliarden Dollar an 467 889 Antragsteller gezahlt.