Lebensmittel, Energie und Zigaretten werden 2011 teurer

Wiesbaden. Die Inflationsrate hat zum Jahresende angezogen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts stiegen die Verbraucherpreise im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,7 Prozent. Im November lag die Inflationsrate noch bei 1,5 Prozent. Über das gesamte Jahr 2010 legten die Preise durchschnittlich um 1,1 Prozent zu. Verantwortlich für die Entwicklung waren während des ganzen Jahres starke Preiserhöhungen für Heizöl und Kraftstoffe sowie bei Obst und Gemüse. Im kommenden Jahr müssen sich die Bundesbürger vor allem in folgenden Breichen auf höhere Preise einstellen:

Lebensmittel: Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks rechnet mit Preiserhöhungen von im Schnitt zwei bis drei Prozent für Brot, Brötchen und Kuchen. Grund sind steigende Preise für Getreide. Auch Kakao, Zucker, Reis, Kaffee und andere Agrarrohstoffe haben sich an den internationalen Märkten drastisch verteuert. Experten gehen davon aus, dass viele Röster im neuen Jahr den Kaffeepreis um etwa 50 Cent pro Pfund anheben.

Strom: Für den 1. Januar haben dem Verbraucherportal Verivox zufolge 578 Stromversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich sieben Prozent angekündigt. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeutet das jährliche Mehrkosten von 66 Euro. Für Februar planen weitere 52 Stromversorger Preiserhöhungen von im Schnitt acht Prozent.

Erdgas: Verivox zufolge wollen ab Januar 81 Gasanbieter ihre Preise anheben - um durchschnittlich sieben Prozent. Ein Musterhaushalt müsste dann 90 Euro pro Jahr mehr bezahlen. Gleichzeitig haben aber auch 38 Gasversorger Preissenkungen von durchschnittlich sechs Prozent angekündigt.

Flüge: Wer in den nächsten Urlaub fliegen will, muss tiefer in die Taschen greifen. Ab Januar gilt die neue Flugticketsteuer, die die Airlines auf die Passagieren umlegen werden. Der Aufschlag reicht von acht Euro für Kurz- über 25 Euro für Mittel- bis hin zu 45 Euro für Langstrecken. Die Ticketsteuer ist Teil des Sparpakets der Bundesregierung. Sie erhofft sich davon Mehreinnahmen von einer Milliarde Euro pro Jahr.

Gesundheit: Auch die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung werden angehoben. Der allgemeine Beitragssatz steigt ab Januar von 14,9 auf 15,5 Prozent. Privatversicherungen verteuern sich nach Berechnungen des Analysehauses Morgen & Morgen im Schnitt um sieben Prozent.

Zigaretten: In den kommenden fünf Jahren sollen nach den Plänen der Regierung Packungen mit 19 Zigaretten regelmäßig um vier bis acht Cent teurer werden. Für Feinschnitt wird wohl eine jährliche Preiserhöhung von zwölf bis 14 Cent fällig.