Schuhhändler schafft neue Stellen. Umsatz steigt um 25 Prozent

Hamburg. Der Hamburger Schuhhändler Ludwig Görtz rechnet nach dem guten Jahr 2010 auch für 2011 mit Wachstum. "Wir wollen beim Umsatz bundesweit doppelt so stark zulegen wie der Markt, bei dem wir von einem Plus von bis zu zwei Prozent ausgehen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Christoph von Guionneau, gestern dem Abendblatt. Für das kommende Jahr plant Görtz erneut 15 bis 20 Neueröffnungen und will rund 100 neue Stellen schaffen. "Die größten Zuwächse bei den Erlösen erzielen wir aber derzeit im Onlinehandel. Dort liegt das Plus seit Jahren bei 50 Prozent", sagte der Görtz-Chef weiter.

Schon 2010 gilt für Görtz als eines der erfolgreichsten Jahre in der 135-jährigen Firmengeschichte. Der Umsatz stieg um mehr als 25 Prozent auf deutlich über 400 Millionen Euro. Zehn Prozent davon werden inzwischen mit Verkäufen über das Internet erzielt. "Schuhe bekommen in der Mode eine immer größere Bedeutung, und unsere Kunden sind bereit, für Qualität mehr Geld auszugeben", sagte von Guionneau. Insgesamt werden in Deutschland jährlich Schuhe für zehn Milliarden Euro gekauft. Nach Schätzungen von Experten ist der Markt 2010 um zwei bis drei Prozent gewachsen.

Das Umsatzplus der Hamburger ergibt sich auch aus weiteren Zukäufen. So übernahm Görtz im März eine Schweizer Schuhhauskette mit 37 Filialen und 400 Beschäftigten. Zudem wurden in Polen und Österreich sechs Läden und bundesweit weitere 17 eröffnet. In Hamburg ist Görtz seit diesem Jahr auch in Bergedorf und Rahlstedt vertreten. Allein durch diese Neueröffnungen stieg die Belegschaft um weitere 250 Mitarbeiter. Bezogen auf die gut 200 bereits vorhandenen Filialen lag das Umsatzplus bei zehn Prozent.

Für die nun 3800 Beschäftigten zahlt sich das gute Ergebnis zusätzlich zum Weihnachtsgeld aus. So hat das Handelsunternehmen jetzt Warengutscheine für bis zu 250 Euro pro Angestellten zum Einkauf in den eigenen Unternehmensfilialen verteilt. Der Gesamtwert der Gutscheine liege bei knapp 600 000 Euro, teilte Görtz dazu gestern mit.