Iberer haben wichtige 30-Prozent-Marke fast erreicht

Essen/Madrid. Der spanische Baukonzern ACS kommt der Übernahme des Essener Konkurrenten Hochtief näher. Bis zum 24. Dezember habe ACS durch ein Tauschangebot insgesamt 1,55 Millionen Hochtief-Aktien erworben, teilten die Spanier gestern mit. Damit hält ACS eigenen Angaben zufolge nun 29,27 Prozent der Anteile an Hochtief und kommt damit der wichtigen 30-Prozent-Marke näher. "Die Luft wird dünn für Hochtief", hieß es in Börsenkreisen. Mit Überschreiten der 30-Prozent-Hürde kann ACS weitere Hochtief-Aktien kaufen, ohne ein kostspieliges Pflichtangebot vorlegen zu müssen.

Hochtief wehrt sich hartnäckig gegen die Übernahme. Der deutsche Baukonzern beschäftigt weltweit 70 000 Menschen, in Deutschland sind es gut 10 000. "Wir sind sehr zuversichtlich, mit dem bestehenden Angebot die 30-Prozent-Schwelle zu erreichen", sagte eine ACS-Sprecherin. Ein Pflichtangebot würde für ACS nach Einschätzung aus Börsenkreisen deutlich teurer als der bisher angebotene Aktientausch, weil sich der Preis dann am - zuletzt gestiegenen - Hochtief-Börsenkurs orientieren würde. ACS bietet derzeit nach der jüngsten Angebotserhöhung neun eigene Aktien im Tausch gegen fünf Hochtief-Papiere. Die Offerte gilt bis zum 29. Dezember. Hochtief hatte seinen Aktionären vor Weihnachten die Ablehnung auch des verbesserten ACS-Angebots empfohlen. Die Offerte spiegele nicht den Wert von Hochtief wider, hatten die Essener mitgeteilt.

Die Namen der tauschwilligen Aktionäre sind noch geheim

Wer die Aktionäre sind, die auf das Tauschangebot eingegangen sind, sei noch nicht bekannt, sagte eine ACS-Sprecherin. Ob sich Anteile des Hochtief-Großaktionärs Southeastern Asset Management darunter befänden, könne erst am Ende des Angebotes eingesehen werden. Der Vermögensverwalter Southeastern hatte Mitte Dezember bekannt gegeben, dass er das Tauschangebot für zwei Millionen Hochtief-Aktien annehmen wolle.