Osnabrück. Der Volkswagen-Konzern verlagert Teile der Porsche-Produktion in sein neues Osnabrücker Werk. Dort sollen mittelfristig die Porsche-Einsteigermodelle Boxster und Cayman vom Band laufen, die zurzeit im Porsche-Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen und beim finnischen Auftragsproduzenten Valmet entstehen.

Der Sprecher der Geschäftsführung von VW Osnabrück, Ludger Teeken, sagte laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" über Boxster und Cayman: "Wir fertigen hier die Modelle, die über die Kapazitäten der Fertigung am Hauptstandort in Zuffenhausen hinausgehen." Ein Porsche-Sprecher bestätigte den Bericht. Hintergrund ist die hohe Auslastung des Porsche-Stammwerks, das maximal 165 Wagen am Tag bauen kann. An erster Stelle steht dabei die Produktion des Hauptmodells 911, das zurzeit etwa zwei Drittel der Auslastung ausmacht. Das übrige Drittel sind Boxster und Cayman. Wenn die Nachfrage nach dem 911er wieder anzieht, müssten Boxster und Cayman weichen. Der Vertrag mit dem Auftragsproduzenten Valmet in Finnland laufe aus, sagte der Porsche-Sprecher.

Im neuen VW-Werk, das aus dem früheren Fahrzeugbauer Karmann hervorging, soll in wenigen Wochen die Produktion anlaufen. Zunächst werde dort mit rund 900 Beschäftigten das Golf Cabrio gebaut. Mittelfristig soll sich die Zahl der Mitarbeiter verdoppeln. 4000 Bewerbungen lägen dafür vor, sagte Teeken. In den neuen Standort seien bereits mehr als 200 Millionen der geplanten 300 Millionen Euro investiert worden.

Der Wolfsburger Konzern, der gerade dabei ist, Porsche als zehnte Marke bei Volkswagen einzugliedern, arbeitet bereits in zwei anderen Werken für die Stuttgarter: In Hannover entstehen die Rohkarossen der Limousine Panamera, in Bratislava die Karossen des Geländewagens Cayenne.