Filmstudios erhalten 500 Millionen Dollar für neue Filme

Los Angeles. James Bond darf weiter die Welt retten - im Auftrag Ihrer Majestät und des Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Traditionsstudio in Hollywood hat seine Insolvenz praktisch überwunden. 500 Millionen Dollar (380 Millionen Euro) stellt die Großbank JPMorgan Chase für neue Produktionen bereit, und damit scheint auch die wegen der finanziellen Unsicherheiten um MGM vor einigen Monaten auf Eis gelegte 23. James-Bond-Verfilmung gesichert.

Seit Jahren und über mehrere Besitzerwechsel hinweg ist MGM immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geraten. 2005 wurde das Studio bei der Übernahme durch eine Firmengruppe um Sony und das Kabelfernsehunternehmen Comcast mit hohen Schulden belastet. Zugleich blieben große Erfolge aus. Und das Geschäft mit DVD-Veröffentlichungen aus dem Tausende Filme umfassenden Archiv - "Ben Hur", "Vom Winde verweht", "Tom und Jerry" ließ nach. Im Oktober dieses Jahres begann dann nach einer ergebnislosen Käufersuche ein Planinsolvenzverfahren, das nun praktisch abgeschlossen ist.

Demnach tauschen die Gläubiger von MGM Forderungen im Umfang von fünf Milliarden Dollar gegen Anteile an einer "neuen", schlankeren MGM. Das Sagen bei dem Traditionshaus haben künftig die Mitgründer der kleinen Produktionsfirma Spyglass Entertainment, Gary Barber und Roger Birnbaum. Sie wollen die "Ikone der Hollywood-Studios in ihre nächste Generation führen". Zu den Glanzlichtern gehören unter anderen die 007-Agentenfilme, die nach der Übernahme von United Arts in den 1980er-Jahren an MGM fielen. Am 23. James-Bond-Film soll der MGM-Anteil bei 50 Prozent liegen.